deutscher Germanist; grundlegende Werke für die moderne Literaturwissenschaft u. a.: "Das sprachliche Kunstwerk", "Kleine deutsche Versschule", "Entstehung und Krise des modernen Romans"
* 24. Dezember 1906 Berlin
† 23. Januar 1960 Göttingen
Wirken
Wolfgang Kayser wurde am 24. Dez. 1906 in Berlin geboren. Nach dem Studium in seiner Vaterstadt, wo er 1930 zum Dr. phil. promoviert hat, war er von 1930-1933 Lektor für deutsche Sprache in Amsterdam und von 1935-1937 Assistent an der Berliner Universität. 1937 habilitierte er sich in Leipzig mit einer "Geschichte der deutschen Ballade", die noch heute als wegweisend gilt. Er wirkte als Privatdozent bis 1941 in Leipzig, um dann während des Krieges bis 1946 an der Universität Lissabon als nichtbeamteter Extraordinarius tätig zussein. 1950 folgte er einem Ruf an die Universität Göttingen, wo er den Lehrstuhl für deutsche Philologie übernahm. Seitdem war er nicht nur ein ausserordentlich gesuchter Universitätslehrer - in seinen Vorlesungen saßen oft 1200 Hörer und in seinen Seminaren häufig bis 300 jungen Germanisten, obwohl es normalerweise eigentlich nur etwa 25 ausgewählte Studenten hätten sein sollen, sondern er wurde auch weit über seinen Wirkungskreis in Göttingen hinaus durch Vorträge bekannt, in denen er nicht nur literarische Strömungen ...